Lucky-Zebras 97
1. Internet-Fanclub des MSV Duisburg

Willis Trainingslager-Tagebuch Tag 2

Heute steht das erste Testspiel auf dem Programm, und das bei bestem Wetter. Der Himmel ist wolkenlos und wir nutzen die Zeit vor dem Spiel, um am Strand die Sonne zu genießen. Wir sind mittlerweile an die 100 Fans vor Ort, so dass unser Fanbeauftragter Christian Ellmann zwei Busse organsiert hat, um uns alle für eine kleine Kostenbeteiligung zum Spiel zu bringen, klasse.

Damit wir uns auch nicht verfahren, folgen wir dem Mannschaftsbus. Doch bereits an der ersten Abzweigung biegt der etwas kleinere Fanbus zum „auftanken“ ab. Schließlich sollte ja keiner auf der knapp einstündigen Fahrt verdursten. Unsere Route war sicher nicht die schnellste, vielleicht die kürzeste, aber sicher eine interessante. Durch kleine Orte mit schmalen Straßen, vorbei an armen und kargen Behausungen führte uns der Weg zum wunderschön gelegenen Stadion. Auf der einen Seite lag das Meer auf der anderen Seite die Berge.

Rechtzeitig zum Anstoß waren aber alle auf ihren Plätzen. Zum Spiel gibt es nicht viel zu sagen, wir gewinnen durch ein Tor von Branimir Bajic verdient mit 1:0. Schön, dass auch Pierre de Wit in der 2.Halbzeit wieder mitwirken kann und auch fast ein Tor erzielt. Aber der wahre Höhepunkt ereignet sich etwa Mitte der 2.Halbzeit, als ein Ball über die Umzäunung des Stadions hinaus fliegt. Ein zufällig vorbei fahrendes Auto, bzw. der Fahrer, hat es mitbekommen, schnell den Rückwärtsgang eingeschaltet und zurückgesetzt bis zum Spielgerät.

Auf der Tribüne witzeln wir schon, was nun passiert. Und tatsächlich - der Fahrer schnappt sich den Ball, springt zurück in seinen Wagen und braust mit Vollgas davon. Dies sorgt für einiges Gelächter auf den Rängen. Zurück im Hotel hoffen wir auch die letzten Luckies begrüßen zu können. Doch von den Familien Hagemann und Wolkinger ist noch nichts zu sehen.

Allerdings ist es auch noch zu früh sich Gedanken zu machen. Doch die Stunden vergehen und so langsam machen wir uns doch Sorgen. Kurz vor Mitternacht fragen wir dann mal an der Rezeption nach, telefonisch sind sie nicht zu erreichen. Aber auch an der Rezeption hat man keine näheren Infos und so geht das Warten weiter. Wir stellen uns auf den Balkon und warten vergeblich auf einen Bus, der vor dem Hotel anhält.

Am nächsten Morgen trudeln dann aber nach und nach alle Luckies beim Frühstück ein. Sabine, Ulla, Jörg und ich hören uns die abenteuerliche Geschichte der Familien Hagemann und Wolkinger an. Zunächst fing es mit einer „normalen“ ein- bis zweistündigen Verspätung an. Dann folgte eine Reparatur am Flugzeug, dann musste ein neues Flugzeug mit neuer Crew aus Frankfurt her.

Als es endlich losgehen sollte, fielen noch einige frauenlose Männer derart aus dem Rahmen, dass sie das Flugzeug verlassen mussten. Aber damit war es ja nicht getan, auch ihre Koffer mussten noch aus dem Flugzeugrumpf geholt werden. Letztendlich hob der Flieger kurz nach halb elf Richtung Antalya/Lara ab.

Noch ein wenig übermüdet von den ganzen Strapazen lassen wir das Vormittagstraining ausfallen. Wir begeben uns in die Lobby, um einen gemütlichen Vormittag zu verbringen. Dann lassen wir uns von einem Hotelanimateur zu einem sportlichen Wettkampf überreden. Es geht an die Dartscheibe und das international besetzte Teilnehmerfeld entscheidet letztendlich einer unserer Luckies - Ulla geht als Siegerin hervor.

Am Nachmittag betätigen sich einige von uns weiter sportlich, wir begeben uns ins Hotelschwimmbad. Auch, wenn Udo hier noch stehen kann, es handelt sich nicht um ein Kinderschwimmbecken.

Den Abend verbringen wir wieder gemeinsam mit anderen Fans in der Lobby. Auch der eine oder andere Spieler lässt sich immer wieder mal blicken. Es ist ein lockeres Miteinander. Wir sitzen da mit unseren Getränken und kommen nicht auf den Namen eines unserer Geschäftsführer, der sich ebenfalls mit ins Trainingslager begeben hat. Wir fragen bei Michael Meier nach dem Namen und da zeigt sich, dass der MSV eine Familie ist.

Kurzerhand schnappt sich unser Teammanager den Geschäftsführer und kommt mit ihm gemeinsam zu uns an den Tisch. Hier stellt sich dann Bernd Maas, so sein Name, der uns nicht einfiel, vor und es entwickelt sich ein lockeres Gespräch. Dies nur ein Beispiel, es gibt keine Berührungsängste, weder die Spieler noch Funktionäre zeigen irgendeine Art von Überheblichkeit oder Arroganz. Im Gegenteil -  immer ist ein fröhliches Hallo oder ein kurzes Gespräch zu hören, sei es beim Essen oder in der Lobby oder einfach nur auf dem Weg zum Fahrstuhl.