Diese lag zwar etwas oberhalb des Ortes, bot so aber einen schönen Ausblick und auch so konnte man durchaus den Trainingsplatz zu Fuß erreichen. Zugegeben, meisten benutzten wir aber doch das Auto, und ja, die Frauen waren in der Hinsicht lauffreudiger und legten die Strecke auch hin und wieder zu Fuß zurück. Nur noch eine kurzer Hinweis zur Pension, der Wirt war klasse, immer einen flapsigen Spruch auf Lager, die Zimmer sehr schön, das Frühstück vielseitig und auch das Abendessen, was wir meistens auch in der Pension zu uns nahmen, sehr abwechslungsreich und immer mit Vor-, Haupt- und Nachspeise, dazu noch zu einem sensationell günstigen Preis von 10,-€.
Da Ulla und ich schon einige Tage vorher da waren, nutzen wir zwischen den Trainingseinheiten die Zeit um schon mal ein wenig die Gegend zu erkunden und um uns um die Zugfahrt nach Innsbruck zu kümmern, wo am Anreisetag der restlichen Luckys das Freundschaftsspiel gegen Wacker Innsbruck stattfand.
Schon am ersten Tag kam ich durch Zufall mit einem Journalisten des Stadtpanorama Duisburg ins Gespräch und so entstand letztlich ein Bericht in dem auch unser Fan-Club Erwähnung fand. An dieser Stelle darf, glaube ich ruhig mal erwähnt werden, das wir bei den Verantwortlichen des MSV einen guten Eindruck hinterlassen. Als Beispiel dient ein kurzer Wortwechsel mit der Pressesprecherin des MSV. Auf unserer Bitte hin, ob wir nicht ein Mannschaftsposter mit unserer Zaunfahne machen könnte, fragte sie, ob es die gleiche Truppe wäre die auch in der Türkei dabei war. Nachdem das bejaht wurde, kam als Antwort: Das ist eine nette Truppe, das mit dem Foto versucht sie zu organisieren.
In den ersten Tagen machten wir eine weitere interessante Bekanntschaft. Fremde Gesichter fallen beim Sommertrainingslager schnell auf, so sprach ich ein Pärchen unseres Alters an, ob sie zufällig oder bewusst hier wären. Daraufhin sagte der Mann, nein, das wäre schon sehr bewusst, sie wären die Eltern, Anni und Rene, des neuen Torwart Mark Flekken. Diese Bekanntschaft wurde bis zum Ende des Trainingslager immer intensiver. Und auch nach dem Trainingslager kam es schon zu weiteren Begegnungen, so beim Cup der Traditionen, als sie zwischendurch zu uns in die Kurve kamen und auch beim letzten Testspiel gegen Bor. M´gladbach II saßen sie zusammen mit uns auf der Tribüne. Wirklich sehr freundliche Leute die in unserem Fan Club sicher sehr willkommen wären.
Nachdem Ulla und ich also schon evt. gemeinsame Ausflugsziele, bzw. Aktivitäten ins Auge gefasst hatten, trudelte am Samstag zu sehr früher Stunde der Rest ein. Etwas übermüdet durch die lange Fahrt in der Nacht wurde sich erstmal mit einem ausgiebigen Frühstück gestärkt. Unser Zimmer hielt dann erstmal als Kofferabstellplatz her, da die restlichen Zimmer noch nicht bezugsfertig waren. Kurz etwas frisch gemacht und ein wenig umgezogen, machten wir uns auf den kurzen Weg zum Bahnhof des Ortes. Mit dem Zug dauerte es zwar, inclusive 1x umsteigen , etwa 2 Stunden bis Innsbruck, so aber konnten sich die Fahrer etwas ausruhen und alle konnten sich unterwegs die Gegend ein wenig ansehen, wenn mal ausnahmsweise kein dummes Zeug geredet wurde. Und der ganze Spaß kostete für Hin- und Rückfahrt auch nur 9,- € pro Nase, oder umgerechnet 4,50 € pro Ohr.
In Innsbruck angekommen, machten wir uns zuerst mal auf den Weg in die schöne Altstadt. Auf dem Weg dorthin wurden wir mehr oder weniger Augenzeuge eines Banküberfalls, als mehrere Polizeiautos direkt vor uns in eine Seitenstraße einbogen und vor einer Bank haltmachten. Auch ein schönes Foto mit Zaunfahne wurde auf dem Weg in die Innenstadt gemacht.
In einem, bzw. vor einem Cafe gönnten wir uns dann die wohlverdiente Pause und stärkten uns mit Kaltgetränken, Eis oder kleinen Imbissen. Und klein wie die Welt ist, liefen uns dann auch das Ehepaar Mohnhaupt über den Weg, übrigens nicht das letzte mal in diesem Urlaub. Auf dem Weg zum Stadion kamen wir auch mehr oder weniger an der berühmten Sprungschanze vorbei. Das Spiel war der Höhepunkt des Familientags von Wacker Innsbruck. Also, die paar Hundert Zuschauer die bei der Saisoneröffnung vor Ort waren, kommen zu uns wenn es im Zebrashop einen neuen Gartenzwerg gibt. Über das Spiel gibt es nicht viel zu berichten, am Ende stand es 1:1, bei Wacker spielte ein früheres Zebra mit, der Name ist sicher nicht mehr vielen in Erinnerung, Jürgen Säumel.
In der Halbzeitpause entstand allerdings ein lustiges Bild. Wir wollten unbedingt ein Foto mit unserer Zaunfahne und uns dahinter. Da wir ja schlecht selbst in den Innenraum klettern durften, sprachen wir den nächstbesten an, und das war in dem Fall Thomas Blomeyer. Er hat das mit dem Foto irgendwie falsch verstanden und so war er halt mit drauf.
Nach knapp 2 Stunden Rückfahrt erreichten wir dann am Abend wieder St.Johann. An diesem Abend fand im Ort die 800Jahrfeier statt. So fuhr ein Teil erstmal hoch zu Pension und bezogen schnell ihre Zimmer und der Rest besorgte schon mal einen Tisch für 10 Personen, schließlich fehlte uns noch eine anständige Mahlzeit. Zu uns gesellte sich dann auch noch Markus Räuber, und so wurde noch gefachsimpelt und viel gelacht.
Am Sonntag ging es dann erstmal zum Trainingsplatz, um die Jungs ein wenig zu beobachten, herrlich wenn man anderen bei der Arbeit zuschauen kann. Aber auch wir hatten uns noch was vorgenommen an diesem Tag. Zuerst ging es schön gemütlich mit der Gondel den Berg hinauf. Oben angekommen am Kitzbüheler Horn wagte Ulla einen Tandemsprung den Berg hinab. Beim Paragleiten genoss sie die Aussicht von oben. Wir standen Spalier und schauten zu wie sie eingewiesen wurde und wie es schließlich mit kurzem Anlauf in die Luft ging. Ok, wir nahmen dann erstmal an der Almhütte Platz und genehmigten uns eine Erfrischung. Aber dann wurde es auch für einige von uns nicht ganz ungefährlich. Jörg, Hans, Sven, Udo, Markus und ich wagten uns auf eine interessante Art den Weg nach unten ins Tal. Mit einem Mountaincart ging es bergab. Die 5 km lange Route führt von der Harschbichl Bergstation bis zur Talstation in St. Johann. Auf dem abwechslungsreichen Weg ins Tal erlebt man tolle Aussichten und spektakuläre Abfahrten. Die Hände dabei vom Lenkrad zu nehmen wäre sehr leichtsinnig, da die Bremsen sich genau dort befinden. Auch Ehepaar Mohnhaupt war bei der Sache mit am Start.
Nachdem alle mehr oder weniger heil unten angekommen waren, machten wir uns auf den Weg in den Ort um die nächste Eisdiele aufzusuchen. Am Abend fanden sich nach dem Essen alle auf der Terrasse unserer Pension ein. Susanne und Hans machten sich nochmal auf den Weg in den Ort um das Endspiel der Europameisterschaft auf einer Großleinwand zu verfolgen. Der Rest machte es sich bis zum Eintreffen des Regens, etwa gegen23Uhr, gemütlich. Das dann plötzlich 3x!!! ein Feueralarm ausgelöst wurde, interessierte keinen. Es ist ja Urlaub, da kann es ja nicht brennen. Unser Wirt war am nächsten Morgen nicht ganz so begeistert, denn es handelte sich dabei nicht um eine Übung. Aber Gottseidank war es nichts ernstes und wir waren nicht der Gefahr ausgesetzt den Flammentod zu sterben. Aber, ich denke, das war jedem ein Lehre beim nächsten mal anders zu reagieren.
Wieder ging es nach dem Frühstück zuerst zum Trainingsplatz und begutachteten die Fortschritte unserer Zebras. Anschließend machten wir uns auf das nur ein paar Kilometer entfernte Going. Jetzt sagt mir keiner, er kennt Going nicht. Hier wird die berühmte Serie “Der Bergdoktor“ gedreht. Aber das interessierte uns nicht wirklich, uns zog es wieder nach oben. Mit einem Sessellift ging es den Berg hinauf. Von hier hatte man einen wirklich klasse Ausblick, bis zum Großglockner konnte man sehen. Nach einer gemütlichen Runde um einen kleinen See, hier bewunderten wir jede Menge kleine Frösche, machten wir es auf der Almhütte gemütlich. Und für den kleinen Udo und den etwas größeren Jörg gab es auch einen kleinen Spielplatz. Bis zum Nachmittagstraining blieb noch ein wenig Zeit und so machten wir uns auf Hans Vorschlag hin auf den Weg nach Kirchberg, wo er eine Eis- und Tropfsteinhöhle erkunden wollte. Sagen wir mal so, die Vorbereitung dazu war nicht ganz ausgereift. Die ganze Erkundung hätte mehrere Stunden gedauert und dazu hatten wir dann doch nicht die Zeit. So ging es nach kurzem Aufenthalt wieder zurück nach St.Johann.
Schon am frühen Morgen um 6Uhr!!! machten sich Hans, Jörg, Sven und ich uns auf den Weg zum Eifersbacher Wasserfall. Für die Strecke hin und zurück sind gute 2 1/2 Stunden vorgesehen. Und es war kein einfacher Spaziergang, es ging durch Wälder und Wiesen, zuerst mal bergauf dann wieder ein wenig bergab. Der ein (Jörg) oder andere kam dabei durchaus ins pumpen, wir sind halt alle nur Flachlandtiroler. Am Wasserfall selbst, ging es dann wirklich steil bergauf, und hier schnaufte nicht nur der Jörg, nein wir anderen, ja auch der Hans. Dafür bekamen wir aber auch einiges geboten, nicht nur ein schöner Ausblick, sondern auch Rehe die vor uns den Weg überquerten. Und schon nach sensationellen 2 Stunden erreichten wir wieder unsere Pension. Also, das Frühstück hatten wir uns wirklich verdient.
Vor dem anstrengenden Vormittagstraining (also mehr für die Spieler als für uns), konnten wir dann auch noch Frank Bußing begrüßen.Der wahnsinnige, hatte sich für seine Freischichttage vorgenommen, auch noch mal eben nach Östereich zu fahren, um diese mit uns zu verbringen und beim letzten Testspiel dabei zu sein.
Nach dem Training, machten wir uns auf den Weg nach Kufstein. Hierbei begleiteten uns auch Anni und Rene Flekken. Hier sollten dann auch mal die Frauen auf ihre Kosten kommen und in Ruhe shoppen. Und Udo entdeckte „seine“ Eisdiele. Kufstein hat schon einen kleinen aber gemütlichen Ortskern. Und das Wetter spielte, wie bisher auch an den vorherigen Tagen, super mit, noch.
Bei der Nachmittagseinheit setzte dann aber so ein starkes Unwetter ein, dass sogar das Training abgebrochen werden musste. Besonders Martin Dausch und Mark Flekken (der schwimmende Holländer) hatten dabei aber ihren Spaß, als sie die sich schnell, langen bildenden Pfützen als Schwimmbahn benutzen.
Für den Abend hatten wir uns einen Besuch im Mannschaftshotel vorgenommen, wollten doch mal sehen ob die Spieler auch vernünftig untergebracht sind. Ulla und Susanne machten sich zu Fuß auf den Weg, der Rest bevorzugte dann doch lieber das Auto, was sich dann auch als klüger heraus stellte. Wir saßen schon gemütlich beim Bier, als uns der Anruf ereilte, dass die 2 Damen doch bitte abgeholt werden möchten. Naja, zugeben, nicht ganz freiwillig. Auf halben Weg kamen sie einfach nicht weiter, weil das Unwetter doch tatsächlich eine Brücke mit sich gerissen hat.
Von den Spielern bekamen wir dann aber außer Mark Flekken, der kurz seinen Eltern guten Abend sagte, keinen zu Gesicht. Was aber auch nicht weiter schlimm war, weil, wir können uns ja auch gegenseitig ganz gut unterhalten.
Tja, und schon brach der letzte Tag unserer Reise an. Nach der Vormittagseinheit erklärte sich die Mannschaft bereit sich zu einem Foto zusammen zu stellen. Natürlich fehlte unsere Zaunfahne nicht dabei. Ich denke es gibt nicht sonderlich viele Mannschaftsfotos mit Zaunfahnen eines Fan Clubs. Nochmal ein dickes Dankeschön hierfür an unsere Pressesprecherin Linda, die das für uns organsiert hat.
Den Rest des Tages, der leider ziemlich verregnet war, verbrachten wir irgendwie im Ort. Dabei sammelten wir noch für ein kleines Geschenk, das wir Kevin Wolze überreichen wollten. Er sollte unser neues Ehrenlucky werden. Wir entschieden uns für eine kleinere Kuhglocke (zum einem wäre eine große zu teuer und zum anderen für Kevin zu schwer gewesen). Aber auch so weiß seine Frau jetzt immer wo er sich im Haus rumtreibt, voraus gesetzt er hat die Kuhglocke auch um. Hans und Jörg kauften sich tatsächlich noch echte Lederhosen, auch ein nettes Mitbringsel.
Am Späten Nachmittag fand das das letzte Testspiel unserer Zebras gegen einen tschechischen Erstligisten statt. Aufgrund der 2.HZ konnten wir das Spiel mit 2:1 für uns (als wenn wir mitgespielt hätten) entscheiden.
Dann ging es ans Abschied nehmen, Ulla und ich blieben noch über Nacht, der Rest machte sich nach dem Spiel zurück auf den Weg nach Duisburg.
Es waren wieder ein paar tolle Tage die wir zusammen verbracht haben, und sicher werden wir auch noch in einigen Jahren von der einen oder anderen Sache erzählen, und genau so soll es auch sein.